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Der Illerwinkel ist im Bereich erneuerbarer Energien im Unterallgäu führend. Neben der traditionellen Nutzung der Wasserkraft und der neueren Technik „Biogas“ steht die Region auch in Sachen Solar- und Fotovoltaikanlagen ganz weit oben. Kürzlich wurde auf dem Gelände des Holzwerkes Fickler in Lautrach nun die erste Fotovoltaik-Freiflächenanlage im Illerwinkel offiziell in Betrieb genommen.
Bei der offiziellen Übergabe der Anlage durch die ausführenden Firmen „Newi-Solar“ aus Bad Wurzach und „Ökohaus“ aus Eppishausen an das Holzwerk Fickler aus Lautrach als Investor, lobte der stellvertretende Landrat Klaus Holetschek „die zukunftsweisende Unternehmerentscheidung“. Weiter meinte er, „angesichts der Klima- und Umweltdiskussionen tun wir alle gut daran, das Thema erneuerbare Energien wichtig zu nehmen“. Als besonders gelungen stellte er dabei heraus, dass die Freiflächenanlage in Lautrach auf einer gewerblichen Fläche installiert wurde und somit keine wertvollen Ackerflächen verbaut wurden. So stehen die silberblauen Module direkt neben dem Holzwerk am nördlichen Ortsende von Lautrach auf einer gewerblichen Vorratsfläche. Neben dieser Anlage hat die Firma Fickler GmbH & Co. KG gleichzeitig in 10 Hallen investiert, die auf 3000 Quadratmetern der Trocknung von Schnittholz dienen und ebenfalls mit Solarmodulen ausgestattet wurden.
Zusammen mit der bereits im Jahr 2004 installierten Anlage auf dem Dach der Produktionshalle arbeiten nun allein beim Holzwerk FICO über 9000 Module, die rechnerisch jährlich 840.000 kg CO2 einsparen und den Jahresstrombedarf von 220 Einfamilienhäusern decken können. Für Firmenchef Dr. Rudolf Fickler sind diese Investitionen „die logische Fortsetzung einer Betriebsphilosophie, die von Anfang an auf Umweltschonung und Nachhaltigkeit aufgebaut ist“. So wird auch die Energie für die Holztrocknung und Holzbearbeitung von einer modernen Restholz-Anlage gewonnen. Und nicht zuletzt sollen die Investitionen in erneuerbare Energien helfen, die bisher schon ökologische Ausrichtung der Herstellung von hochwertigen Massivholz-Produkten für den gehobenen Ausbau auch in Zukunft weiter zu stärken. Schließlich könne das Unternehmen heuer auf 60 Jahre Firmengeschichte zurückblicken.
Lautrachs Bürgermeister Arthur Dorn zeigte sich zum einen stolz, dass sich in seiner Gemeinde in Sachen erneuerbarer Energien einiges tut. So betreibe auch die Gemeinde auf dem Mehrzweckhallendach und weiteren öffentlichen Gebäuden Fotovoltaikanlagen, „die bisher schon bis zu zehn Prozent Rendite gebracht haben“. Und zum anderen freute er sich „dass in Lautrach Dinge, die eindeutig zu entscheiden sind, auch schnell und eindeutig entschieden werden“. So sei das Thema „Freiflächenanlage“ im Lautracher Gemeinderat in nur zehn Minuten einstimmig abgesegnet worden, während andernorts so lange diskutiert werde, bis die Sache im Sande verlaufe. Er selbst habe sich bei dem Thema vom Gedanken leiten lassen: „Wer in dem Bereich was tut, tut was Gutes“. Angesichts von zwei großen Einrichtungen am Ort, der „Regens Wagner Stiftung“ und dem Management- zentrum Schloß Lautrach, die mit erheblicher Wärmeenergie versorgt werden müssen, gehen Dorn´s Gedanken schon weiter: „Man könnte auch mal daran denken, diese Häuser mit Wärmeenergie aus heimischer Biomasse zu versorgen.“
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